Über das Projekt „Von Perlen zu dir“

Die therapeutische Toolbox „Von Perlen zu dir“ basiert auf einer bewährten Methode des Perlenfädelns. In diesem Ansatz symbolisieren Perlen bestimmte Lebensereignisse und helfen dabei, diese Erfahrungen zu verarbeiten und zu kommunizieren. Entwickelt wurde diese Methode von der amerikanischen Kunsttherapeutin Lisa Kay im Rahmen ihrer Doktorarbeit. Aufgrund des Fehlens einer etablierten Toolbox hat sie jedoch keine breite Anerkennung gefunden und blieb für Therapeuten schwer zugänglich. Selbst wenn sie genutzt wird, erfolgt die Umsetzung oft unprofessionell oder zu umständlich.

„Von Perlen zu dir“ schließt diese Lücke und bietet ein strukturiertes Werkzeug für Fachkräfte in helfenden Berufen, die projektive Techniken nutzen und ihre Arbeit durch vorsprachliche Inhalte bereichern möchten – sei es in der Therapie oder im Monodrama.


Wie kann die Toolbox genutzt werden?

Die Toolbox „Von Perlen zu dir“ kann auf verschiedene Weise eingesetzt werden. In der klassischen Anwendung hilft das Auffädeln der Perlen, die Konzentration zu vertiefen und unbewusste Inhalte ins Bewusstsein zu bringen. Dies ermöglicht einen nonverbalen Selbstausdruck.

Der Prozess kann gezielt gesteuert werden, indem spezifische Anweisungen zum Auffädeln gegeben werden, zum Beispiel:
🔹 „Fädle deinen bisherigen Lebensweg auf.“
🔹 „Gestalte den Prozess der Schwangerschaft.“
🔹 „Zeige die Ablösung von deiner Familie.“

Darüber hinaus können die Perlen auch ohne Auffädeln als kleine, handliche Objekte verwendet werden. Teilnehmer können sie anordnen, gruppieren und manipulieren, um innere Prozesse visuell und haptisch greifbar zu machen.

Das Produkt „Von Perlen zu dir“ ist nicht nur für den therapeutischen Kontext gedacht. Jeder kann es nutzen, denn das Auswählen, Auffädeln und Gestalten der Perlen ist eine meditative Tätigkeit mit entspannender und reflektierender Wirkung.


Theorie hinter der Methode

Die Kunsttherapie nutzt projektive Reize und künstlerische Aktivitäten, um emotionale Prozesse zu aktivieren, die sonst möglicherweise unbewusst bleiben. Dieser Ansatz hilft dabei, tief verborgene Inhalte an die Oberfläche zu bringen, sie erneut zu erleben, zu verarbeiten und in den Alltag zu integrieren.

Projektive Methoden arbeiten mit unstrukturierten, mehrdeutigen Reizen und lassen sich in zwei Kategorien einteilen:

  • Aktive Methoden: Der Patient gestaltet selbst einen Reiz, z. B. indem er Ton formt.
  • Passive Methoden: Der Reiz wird lediglich wahrgenommen, wie beim Rorschach-Test, bei dem Tintenkleckse als projektive Stimuli dienen.

Alles, was innere, unbewusste Inhalte in einer Person hervorruft, kann als projektiv oder assoziativ bezeichnet werden.


Die Perlenfädelmethode als projektiver Prozess

Beim Perlenfädeln handelt es sich um eine aktive projektive Methode. Die Perlen selbst wirken als Reiz:

  • Ihre Formen, Farben, Größen und Gewichte lösen assoziative und taktile Erinnerungen aus.
  • Das Auffädeln erzeugt eine lineare Darstellung, die Lebenswege oder bestimmte Ereignisse sichtbar macht.
  • Ohne Auffädeln können Perlen als einzelne Objekte genutzt werden, um Beziehungsdynamiken, Individuen, Persönlichkeiten oder Emotionen zu repräsentieren.

Durch diese vielseitige Anwendbarkeit wird die therapeutische Toolbox „Von Perlen zu dir“ zu einem wertvollen Werkzeug für Selbstreflexion, therapeutische Arbeit und kreative Prozesse.